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Mit Stufenplan durch das Hybridsemester: Berliner Hochschulen starten in das Wintersemester 2020/2021

Pressemitteilung der Berliner Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten (LKRP) und der Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung

24.09.2020

Die Berliner Hochschulen starten in das kommende Wintersemester 2020/21 mit dem Ziel, dass die rund 190.000 Studierenden so oft wie möglich vor Ort ihrem Studium nachgehen und möglichst alle Prüfungen absolvieren können. Digitale Lehrangebote werden jedoch nach wie vor einen wichtigen Teil einnehmen, um die Lehre trotz der weiterhin zu erwartenden pandemiebedingten Einschränkungen zu gewährleisten.

Hochschulen wollen möglichst nicht mehr komplett in den Lockdown

Um so viel wie möglich Präsenzlehre anbieten zu können, sind die Vorbereitungen weitgehend abgeschlossen. An allen Hochschulen gibt es Hygienepläne und -richtlinien, zertifizierte Räume für die Lehre, Arbeitsplätze in den Bibliotheken und klare Rahmenbedingungen für die Durchführung von Prüfungen.

Bei einem Auftreten einer Covid-19-Infektion ist es das Ziel der Berliner Hochschulen, schnell lokal zu agieren, lückenlos zu dokumentieren und somit ihren Beitrag zu leisten, mögliche Infektionsketten schnell und nachhaltig zu stoppen. Damit möchten sie verhindern, dass die Hochschulen einzeln oder gesamt komplett wieder in den Lockdown gehen müssen. Mit diesem Vorgehen ermöglichen die Berliner Hochschulen ein hybrides Semester.

Berliner Stufenplan enthält konkrete Maßnahmen und Empfehlungen

Die Rahmenbedingungen für das Handeln der Hochschulen gibt der „Berliner Stufenplan für den Hochschulbetrieb unter Pandemiebedingungen“ vor.

Damit der Hochschulstandort Berlin auf ein sich veränderndes Infektionsgeschehen in der Stadt zügig und angemessen reagieren kann, hat die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung in Abstimmung mit der Berliner Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten (LKRP) diesen Berliner Stufenplan für den Hochschulbetrieb unter Pandemiebedingungen entwickelt. Ziel ist es, den Hochschulen größtmögliche Planungssicherheit für die Durchführung von Lehre und Forschung zu geben und zugleich den Infektionsschutz sicherzustellen.

Der Stufenplan führt verschiedene bereits geltende Regelungen zusammen und definiert in drei Stufen konkrete Maßnahmen, die je nach Pandemiesituation notwendig werden können. Die drei Stufen orientieren sich dabei an der Corona-Ampel des Landes Berlin. Die jeweilige Stufe des Plans enthält Vorgaben und Empfehlungen, in welchem Umfang Präsenzlehre stattfinden kann, ob Zugangsbeschränkungen für den Campus notwendig sind, wann und wo das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend ist, und wie Prüfungen durchgeführt werden können.

Auch Regelungen für den Betrieb von Bibliotheken, Mensen und für den Hochschulsport sind im Stufenplan erfasst. Weiterhin wird dabei die seit März 2020 regelmäßig tagende gemeinsame Taskforce der Hochschulen und der Senatskanzlei alle notwendigen Entscheidungen eng begleiten und abstimmen.

So viel Präsenzlehre wie möglich, so viel digitale Lehre wie nötig

Die Botschaft der Berliner Hochschulen für das Wintersemester 2020/2021 lautet: So viel Präsenzlehre wie möglich, so viel digitale Lehre wie nötig. Denn Umfragen und Erfahrungen aus dem digitalen Sommersemester 2020 haben gezeigt: Der Lernort Hochschule ist für den persönlichen Austausch und die soziale Interaktion im akademischen Alltag enorm wichtig. Vor diesem Hintergrund fokussieren die Hochschulen besonders auf die Erstsemester und die internationalen Studierenden, indem sie ihnen möglichst viel Präsenzangebote machen wollen.

Die Vorlesungszeit für das Wintersemester 2020/2021 startet für alle Kunsthochschulen und für höhere Semester an Fachhochschulen bereits am 1. Oktober. Am 2. November 2020 beginnen alle Semester an den Universitäten und die Erstsemester an den Fachhochschulen.

Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung: „Die Corona-Pandemie hat unseren Hochschulstandort im Sommersemester laufend vor neue Herausforderungen gestellt und schnell abgestimmte Lösungen erfordert. Mit dem Berliner Stufenplan haben wir nunmehr Leitplanken aufgestellt, um gemeinsam gut durch das Wintersemester zu kommen. Wir unterstützen damit unsere Hochschulen, die im Hybridsemester vor einem schwierigen Spagat stehen. Nach einem Digitalsemester wird es wieder Präsenzveranstaltungen für Studierende geben und der Campus wird wieder mehr zum Ort der Begegnung. Gleichzeitig müssen die Hochschulen ihrer Verantwortung für den Gesundheitsschutz ihrer Mitglieder gerecht werden, und nicht zuletzt dem Anspruch, gute digitale Lehre anzubieten.“

Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität und ab dem 1. Oktober neue Vorsitzende der LKRP: „Ein besonderes Augenmerk legen die Berliner Hochschulen auf alle Erstsemester und die internationalen Studierenden. Sie sollen so viel wie möglich in die Häuser kommen und Präsenzveranstaltungen besuchen können. Für alle Studierenden hat sich gezeigt, dass der echte Kontakt zu den Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie zu den Lehrenden besonders wichtig ist. Wir werden angesichts der in Berlin gleichbleibend hohen Bewerberzahlen auch die Lehrenden weiterhin unterstützen, um zum Beispiel asynchrone Lehre besser zu ermöglichen. Diese ist aufwändiger zu organisieren, wird aber von vielen Studierenden dringend benötigt.“

Prof. Dr.-Ing. Werner Ullmann, Präsident der Beuth-Hochschule für Technik Berlin und Sprecher der Berliner Fachhochschulen im LKRP-Vorstand: „Bereits am 1. Oktober starten an den Berliner Fachhochschulen die höheren Semester und die Master-Erstsemester in das Wintersemester. Die hohen Praxisanteile im Studium (zum Beispiel in Laboren und Projekten) werden wieder stärker über Präsenzveranstaltungen in den – aufgrund der Hygieneregeln vielfach doch noch digitalen – Studienalltag integriert.

Leonie Baumann, Rektorin der Kunsthochschule Berlin Weißensee und Sprecherin der Kunst- und Musikhochschulen im LKRP-Vorstand: „Die vier Kunsthochschulen haben es sich im kommenden Wintersemester zum Ziel gesetzt, ihren Studierenden so viele analoge Lehrangebote und Arbeitsmöglichkeiten in den Ateliers zu bieten, wie es unter Pandemiebedingungen möglich sein wird. Der digitale Unterricht wird auch das Wintersemester in unterschiedlicher Intensität prägen. Alle künstlerischen Studiengänge stehen vor großen Herausforderungen, da die Gefährdungsbeurteilungen zum Beispiel unterschiedliche Abstandsregelungen vorsehen und auch die beschränkten Räumlichkeiten an allen Häusern eine genaue Nutzungsplanung bezüglich der Gruppengrößen vo-raussetzen. Fachdisziplinen in der Ensemblearbeit in der Musik und im Schauspiel sind nach wie vor mit großen Problemen konfrontiert. Trotz alledem: Die bestmögliche Ausbildung für unsere Studierenden – auch unter Covid-19-bedingten Einschränkungen – ist im hybriden Wintersemester uneingeschränkt von höchster Wichtigkeit."

Weitere Informationen:

Pressekontakt:


English version

With a phased plan through the hybrid semester: Berlin colleges and universities begin the 2020/2021 winter semester

Press release of the State Conference of the Rectors and Presidents of the Higher Education Institutions in Berlin (LKRP) and the Senate Chancellery for Science and Research 

The higher education institutions of Berlin are starting the coming 2020/21 winter semester with the aim of enabling their roughly 190,000 students to pursue their studies on site as often as possible and, as far as possible, to take all of their exams. However, digital courses will continue to play an important role in ensuring teaching despite the pandemic-induced restrictions that can be expected to continue.

If at all possible, colleges and universities do not want to go into complete lockdown again

Preparations have largely been completed in order to be able to offer as much on-campus teaching as possible. Hygiene plans and guidelines are in place at all colleges and universities, as are certified rooms for teaching, workstations in the libraries, and clear frameworks for conducting examinations.

If a COVID-19 infection occurs, the goal of the Berlin higher education institutions is to act quickly locally, to document it completely, and to thus make their contribution to swiftly and permanently stopping possible chains of infection. In doing so, they want to prevent the colleges and universities from having to go into complete lockdown again, either individually or as a whole. By taking this approach, the Berlin colleges and universities are making it possible to conduct a hybrid semester.

Berlin phased plan contains concrete measures and recommendations

The general framework for action on the part of the colleges and universities is provided by the “Berlin phased plan for college and university operations under pandemic conditions”.

The Senate Chancellery for Science and Research, in coordination with the Berlin State Conference of Rectors and Presidents (LKRP), has developed this Berlin phased plan for college and university operations under pandemic conditions in order for the university location of Berlin to be able to react quickly and appropriately to a changing occurrence of infection in the city. The aim is to provide the colleges and universities with the greatest possible planning certainty for carrying out teaching and research while at the same time ensuring protection against infection.

The phased plan brings together various already applicable regulations and, in three phases, defines concrete measures that may be necessary depending on the pandemic situation. The three phases are based on the corona traffic light system of the State of Berlin. Each particular phase of the plan contains standards and recommendations as to the extent to which in-person teaching can take place, whether restrictions on access to the campus are necessary, when and where it is mandatory to wear a mask, and how examinations can be carried out.

Regulations for the operation of libraries, cafeterias and university sports activities are also included in the phased plan. At the same time, the joint task force of the higher education institutions and the Senate Chancellery, which has been meeting regularly since March 2020, will continue to closely support and coordinate all necessary decisions.

As much classroom teaching as possible, as much digital teaching as necessary 

The message from Berlin’s colleges and universities for the 2020/2021 winter semester is: as much classroom teaching as possible, as much digital teaching as necessary – because surveys and experiences from the digital summer semester of 2020 have shown that the university or college as a place of learning is extremely important for personal exchange and social interaction in everyday academic life. With this in mind, the universities and colleges are focusing particularly on fresher students and international students by offering them as many face-to-face opportunities as possible.

The lecture period for the 2020/2021 winter semester starts on 1st October for all art colleges and for advanced semester students at universities of applied sciences. On 2nd November 2020, students of all semesters at universities and fresher students at universities of applied sciences will begin.

Steffen Krach, State Secretary for Science and Research: “The coronavirus pandemic presented our university city with constant new challenges in the summer semester, requiring quickly coordinated solutions. With the Berlin phased plan, we have now set up some guiding principles so that we can successfully get through the winter semester together. We are thereby supporting our colleges and universities, who face a difficult balancing act this hybrid semester. After the digital semester just gone, there will again be in-person events for students, and the campus will once again become more of a place of encounter. At the same time, universities and colleges have to live up to their responsibility to protect the health of their members, and, not least, to the requirement to offer good digital teaching.”

Prof. Dr-Ing. Dr Sabine Kunst, President of the Humboldt University and, as of 1st October, the new chairwoman of the LKRP: “The Berlin colleges and universities are paying special attention to all fresher and international students. They should be able to come into the buildings and attend in-person events as much as possible. It has been shown for all students that real contact with their peers and with their teachers is particularly important. In view of the high numbers of applicants in Berlin, which have remained unchanged, we will continue to support the teaching staff, so as, for example, to make asynchronous teaching easier. This takes more effort to organise, but is urgently needed by many students.”

Prof. Dr-Ing. Werner Ullmann, President of the Beuth University of Applied Sciences Berlin and spokesman for the Berlin universities of applied sciences on the LKRP board: “The students in advanced semesters and the fresher master’s students at the Berlin universities of applied sciences will start their winter semester as early as on 1st October. The high proportion of practical work involved in the study courses (for example, in laboratories and within projects) will once again be more strongly integrated into everyday student life by means of in-person events – though, due to hygiene regulations, the day-to-day will in many ways remain digital.”

Leonie Baumann, Rector of the Weißensee Academy of Art Berlin and spokeswoman for the art and music colleges on the LKRP board: “The four art colleges have set themselves the goal this coming winter semester of offering their students as many analogue courses and opportunities to work in the studios as will be possible under pandemic conditions. Digital teaching will also shape the winter semester to varying degrees. All artistic courses face major challenges, as the risk assessments, for example, provide for different distancing regulations, and the limited space in all buildings also requires precise planning as to how the rooms are used with respect to group sizes. Specialist disciplines in ensemble work in music and drama are still confronted with major problems. In spite of all this: the best possible education for our students is of absolutely the utmost importance this hybrid winter semester – even under COVID-19-induced restrictions.”

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